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Unsere Buch-Empfehlung


Der mittlere Stufenweg
Der mittlere Stufenweg
Buch von Tsongkhapa

gelesen von Monika Herz

Meister Tse Tsongkhapa, geboren 1359 in Tsongkha, Tibet, ist der Begründer der Gelugpa-Schule, einer der fünf Schulen des tibetischen Buddhismus, der auch Seine Heiligkeit, der Dalai Lama angehört. Im „mittleren Stufenweg“ erläutert Meister Tse Tsongkhapa in großer Ausführlichkeit über viele 100 Seiten den Weg bis zur endgültigen Erleuchtung. Grundlage seiner Kommentare ist der berühmte Text von Meister Atisha „Die Lampe auf dem Weg zur Erleuchtung“, welche mit lediglich 68 Versen oder 3 Seiten von derselben Wahrheit kündet. Meister Atisha kam um das Jahr 1100 nach Tibet und erneuerte dort die Lehre des Buddha, die zu jener Zeit an Degenerationserscheinungen erkrankt war, insbesondere in Bezug auf Tantra. Tse Tsongkhapa hat den kurzen Text Atishas sorgfältig kommentiert und in allen Bereichen vollkommen beleuchtet, so dass keine weiteren Degenerationen stattfinden sollen.

Mein Meister Gonsar Rinpoche unterweist seit dem Jahr 2004 in München Atishas Text von der Lampe. Von den 68 Versen haben wir nun, nach 4 Jahren und jeweils 2 Tagen Belehrung im Sommer und im Winter glücklich etwa 13 Verse in unser Verständnis integriert. Obwohl Meister Gonsar natürlich immer wieder auch Gegenstände des Weges, die erst in späteren Versen dargelegt sind, in die Lehrreden hineinwebt, zeigt dies doch, dass der Weg zur letztlichen Erleuchtung vielleicht tatsächlich überaus schnell zu erreichen ist, dass aber jeder einzelne Schritt und jede einzelne Stufe vollständig korrekt betreten sein will.

Ich habe etwa 14 Jahre lang Zen praktiziert und vervollständige nun auf Anraten meiner Zen-Meisterin in der Gelugpa-Schule meine Studien. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich vor meiner Meisterin saß und keine Worte fand, um die Erfahrungen, die in der Meditation mit einem Koan auftauchten, zu beschreiben. Die letztliche Wirklichkeit versagt sich dem Wort, heißt es im Zen. Wenn es sagbar ist, ist es nicht die letztliche Wahrheit. Die Geburt des Zen ist, als der Buddha auf dem berühmten Geierberg DIE essentielle Lehrrede ankündigt und dann „nur“ auf eine Blume zeigt. „Ist es wirklich so einfach?“ fragt etwa 20 Jahre später der Schüler Ananda den Meister Mahakashyapa, der damals, bei der historischen Lehrrede des Buddha als einziger beim Anblick der Blume freudestrahlend in ein Lächeln ausbrach. Meister Mahakashyapa antwortet daraufhin: „Geh und säge die Fahnenstange um!“

Kann das jemand verstehen? Ja? Wie wunderbar!

Meister Tse Tsongkhapa geht einen völlig anderen Weg. Es ist vielleicht der Weg für diejenigen, die sind wie Ananda, die es so einfach nicht verstehen können. Im Grunde lehren die tibetischen Meister Atisha und Tse Tsongkhapa nur drei Schritte, aber für ein Krabbelbaby sind die ersten Schritte im aufrechten Gang das, was den Menschen auf der körperlichen Ebene vom Tier unterscheidet. Und so ist es auch im geistigen Bereich.

Der erste Schritt ist das Erbarmen. Das große Erbarmen. Das unendliche Erbarmen. Meister Atisha antwortete einmal auf die Frage eines Schülers nach einer speziellen persönlichen Anweisung: „Lass alle weltlichen Gedanken sein und entwickle den Erleuchtungsgeist!“ Erleuchtungsgeist ist gleichbedeutend mit Hervorbringen von Erbarmen, von Mitgefühl. Der Schüler war traurig, denn es schien ihm keine besonders persönliche oder besonders brauchbare Anweisung zu sein. Es ist jedoch das erste Erkennungsmerkmal eines spirituellen Menschen. Es ist zugleich ein geeignetes Prüfungsmerkmal für spirituelle Lehrer. Ein Lehrer, oder eine Lehrerin, die das große Erbarmen nicht erkennbar entwickelt hat, ist unbrauchbar. Wie will jemand lehren, wie man den ersten Schritt tut, wenn er oder sie gar nicht weiß, was das eigentlich wirklich ist.

Meister Tse Tsongkhapa nun erläutert sehr ausführlich, welche Merkmale im Geist eines Menschen auftreten, der den ersten Schritt vollkommen gemeistert hat und wie man diesen ersten Schritt immer wieder tut, unermüdlich, bei Tag und bei Nacht, bis er fest verankert ist. Wer jemals einem Baby zugesehen hat, wie es laufen lernt, wie es unsicher noch und sich am Rockzipfel der Mutter festhaltend, die ersten kläglichen Versuche macht, wie es umfällt und immer wieder von vorne beginnt, der hat ein gutes Beispiel, auf welche Weise man auch die höheren Menschheits-Merkmale hervorbringt.

Der zweite Schritt ist das Erkennen der Leerheit. Meister Tse Tsonghapa und auch Meister Atisha widmen diesem Thema viele Zeilen bzw. hunderte von Seiten. Es ist schwierig. Doch auf der Grundlage des ersten Schrittes ist es nicht ganz so schwierig. Ohne den ersten Schritt jedoch ist es schlichtweg unmöglich, den zweiten Schritt zu tun. Deshalb ist es Unsinn, den zweiten Schritt vor dem ersten zu lehren, wie es leider so manche moderne westliche Lehrer tun, nachdem sie meinen, die Leerheit erkannt zu haben. Nachdem ich Meister Tse Tsongkhapa gelesen habe, bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich jemals wirklich die volle Leerheit erkannt habe. Auf diesem Weg gibt es so viele zahlreiche Hindernisse – natürlich im eigenen trügerischen Geist – da ist es gut, einen Plan in der Hand zu halten, wie es „Der mittlere Stufenweg“ ist, der sämtliche möglichen Umwege, Absturzgefahren, Täuschungen, Fata Morganas und Stolpersteine aufzeigt und immer wieder mit der Kraft der Logik und belegt mit den Erfahrungen der ganz alten Meister auf den einen Pfad zurückzuführen weiß. Es ist der Pfad der Tugenden, der Paramitas von Großzügigkeit und Ethik, stetiger Geduld, immer wiederkehrender Begeisterung, strenger Konzentration und daraus resultierender Weisheit. Nämlich der Weisheit von der Erkenntnis der Leerheit.

Der dritte Schritt ist, wenn man die Erfahrungen aus dem ersten und dem zweiten Schritt zusammenbringt und den nächsten Schritt tut. Dann hat man die Kraft des Gehens erlernt.
So einfach ist das. Ach, wenn es doch nur so einfach wäre!

"Der mittlere Stufenweg" ist als Lektüre und als Plan, als "Lampe auf dem Weg" empfehlenswert für jeden, der sich kraft wissenschaftlicher Analyse an seine eigene tiefere "Menschwerdung" heranwagen will. Insbesondere möchte ich sie allen Neo-Lehrern von Satsang bis Tantra ans Herz legen. Wer Tse Tsongkhapa wirklich  zutiefst verstanden hat, darf eventuell vielleicht selber lehren. Ob dieses Verständnis lediglich aus der Lektüre eines Buches zu erringen ist, weiß ich nicht. Mir geht es so, dass ich alle Beispiele, die ich bereits von meinem Meister Gonsar gehört habe, mühelos auch bei Tse Tsongkhapa verstehe, wo jedoch "Neuigkeiten" auftauchen, werde ich so unsicher, wie wenn ich zwar einen guten Plan von einem unwegsamen Gelände dabeihabe, mich jedoch viel sicherer fühlen würde, wenn ein "Bergführer" dabei wäre, der den Weg kennt und schon mehrfach gegangen ist und dem ich mich deswegen aus
vollem Herzen anvertrauen kann. Zufluchtnahme nennt man das im Tantra-Yoga. Zufluchtnahme ist wie das erste Hochziehen des Babys am Rockzipfel der Mutter die Voraussetzung, um überhaupt mit dem ersten Schritt zu beginnen.
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Der mittlere Stufenweg
Buch von: Tsongkhapa
Verlag: Diamant Verlag
Preis: 36 €
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