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TextLiebe
Werner Ablass
... Liebe ist unsere Wurzel,    Text verlinken Liebe, das Wort selbst versetzt schon in Schwingung,
doch Liebe ist vielmehr als ein Wort,
Liebe ist unsere Wurzel,
ist unsere Quelle,
ist alles was ist.
Der Irre, der seine Frau mit dem Hammer erschlug,
etwa auch Liebe?
Was sonst frag ich dich?
Es gibt weder den Irren, noch seine Frau noch den Hammer,
nur Liebe, die sich in dem was sie zu lieben glaubt, total verirrt.
Du siehst nur das Unglück,
den Totschläger, den eingeschlagenen Kopf des Opfers,
und all das Blut,
mein Freund, sei nicht töricht,
all das ist nicht die Wirklichkeit,
es ist nur die Bühne,
auf der Liebe ihr Schauspiel aufführt.
Du hast leicht reden, sagst du,
denn dir geht’s doch gut,
sitzt in deinem Wolkenkuckucksheim,
über den Dächern,
siehst es drauf schneien,
und schreibst dann, alles sei Liebe!
Richtig, was ist jedoch mit jener Frau,
von der ich erst kürzlich hörte,
die das Grauen hautnah erlebte,
Vergewaltigung, Qual, Folter, Mord, Totschlag,
und nun ist sie an den Rollstuhl gefesselt,
doch was sieht sie?
Ihre Peiniger etwa?
Oh nein, sie sieht ihre Lehrer,
die Lehrer der Liebe,
und sie ist völlig versöhnt mit der Vergangenheit,
und sie berührt die Essenz allen Seins.
Oder jene junge Frau, die mir gestern schrieb,
im Heim aufgewachsen,
die ihren Vater nicht kennt
und deren Mutter schizophren ist,
und die mit 15 ein Kind bekam, das nun 12 Jahre alt ist,
die vor eineinhalb Jahren "Leide nicht – liebe" las
und sich nun fragt: Wohin nur mit all der Glückseligkeit in meinem
Herzen?
In einem einzigen Moment, schneller als ein Auge zwinkert,
kannst du vergessen und sehen, was du in Wahrheit bist,
immer warst und immer sein wirst.
Nicht-Liebe ist nur, damit Liebe sein kann,
und sie steht wie der Schatten zum Licht,
der besitzt kein eigenes Wesen,
Licht selbst erzeugt ihn und Licht läßt ihn wieder verschwinden.
Es gibt nichts außer Liebe,
laß dich nicht betrügen,
begreife, daß jeder Schatten Licht ist,
das sich temporär selbst verdeckt,
um zu erzeugen, was nicht ist,
damit es erkannt wird als alles was ist.
Liebe ist unsterblich,
sie hat weder Anfang noch Ende,
und das bist du wirklich,
alles andere ist was sich Liebe erzählt,
vielleicht, um nicht vor Langweile (doch noch) zu sterben...
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