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TextLebensfreude durch Trauma-Arbeit
Thomas Frister
Einfach nur da sein Wer einmal versucht hat, so in der Gegenwart zu leben, zur Ruhe zu kommen, der merkt, dass dies nicht so einfach ist. Unzählige Gedanken gehen durch den Kopf. Erinnerungen und Gefühle steigen auf, alles Unerledigte meldet sich.
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Thomas Frister |
Daher ist es wichtig, an den Anfang der Traumatisierung zu kommen. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten:
* aus früheren Generationen (Eltern, Großeltern, Urgroßeltern) sog. mehrgenerationale Traumata. Da traumatisierte Eltern emotional für ihre Kinder nicht richtig da sein können, geben sie ihre eigenen Traumata - unbewusst und ohne es zu wollen - auch an ihre Kinder weiter, oft über mehrere Generationen hinweg. Dies geschieht vor allem über die Mutter-Kind-Bindung;
* vorgeburtliche, die Zeit der Schwangerschaft betreffende, sog. pränatale Traumata, z.B. ungewollte Schwangerschaft, Ablehnung durch die Mutter, Trennung des Vaters von der Mutter, Vergewaltigung am Anfang oder während der Schwangerschaft, Abtreibungsversuche, belastende Erlebnisse der Mutter;
* die Geburt selbst betreffende, sog. natale Traumata, z.B. Komplikationen (Sauerstoffmangel, Nabelschnur um den Hals), Frühgeburt, Kaiserschnitt, unnötige oder Schmerzen verursachende Maßnahmen wie Zangengeburt, Beschneidung, Trennung von der Mutter;
* nachgeburtliche, sog. postnatale Traumata z.B. durch Vernachlässigung, Gewalt, verbale und nonverbale Abwertungen, die wiederum negative Einreden zur Folge haben.
Meist haben die drei letzgenannten Traumaarten eine mehrgenerationale Komponente bzw. Vorgeschichte.
In der psychotherapeutischen Arbeit mit Menschen, die traumatisiert sind, ist es wichtig, achtsam und behutsam vorzugehen. So kann der Zugang zu eigenen Gefühlen allmählich wieder hergestellt werden, Ängste und Misstrauen können abgebaut werden, das Selbstwertgefühl kann wachsen.
In der Traumatherapie arbeite ich mit drei Persönlichkeitsanteilen oder -modi, deren Charakteristika hier beschrieben werden:
Der Überlebensanteil
Er ist meist aktiv, zupackend, "funktionierend". Er verkörpert Stärke, Unerschütterlichkeit und wertet zugleich Schwäche ab. Entweder werden Probleme verharmlost, oder ganz geleugnet. Eine Veränderung hält er von vornherein für unnötig, da es ihm ja "gut" geht. Falls die Probleme (z.B. in einer Krise) nicht mehr zu leugnen sind, kann er gleichzeitig paradoxerweise überzeugt sein, dass es keine Hoffnung auf positive Veränderung im Leben (z.B. durch Therapie) für ihn gibt. Er nimmt insofern eine "Opferhaltung" ein und stabilisiert sich selbst (selbsterfüllende Prophezeihung). Diese Selbststabilisierung kann auch durch Suchtmechanismen oder ein körperliches Symptom geschehen. Letztlich sind dies alles Fluchtversuche bzw. die Vermeidung, sich mit dem eigenen Trauma zu beschäftigen.
Der Traumaanteil
In ihm ist der alte Schmerz der Traumaerfahrung gleichsam "eingefroren". Er leidet darunter, vom Überlebensanteil abgelehnt und verdrängt zu werden. Solange er nicht gesehen und erlöst wird, wiederholt sich das Ur-Trauma (z.B. Verlassen werden) im Leben immer wieder. Es braucht oft viel Mut, den alten Schmerz anzuschauen und auszudrücken, zugleich wirkt es befreiend, weil es hilft, sich besser zu verstehen.
Der gesunde Anteil
Er kann lernen, zu unterscheiden, in welchem Persönlichkeitsmodus man sich gerade befindet. Er kann die Abwehr und die Hoffnungslosigkeit des Überlebensanteils in Frage stellen. Er unterstützt die Annäherung an den Schmerz des Traumas und so den Heilungsprozess. In der therapeutischen Arbeit kristallisiert er sich im Anliegen des Klienten.
Sie sind eine besondere Form der Familienaufstellung. In der Gruppe stellt die aufstellende Person je nach Anliegen Stellvertreter (für eigene Anteile, Symptome, oder Familienmitglieder) auf. Diese beginnen dann, aus ihren aufsteigenden Empfindungen heraus zu reden und zu agieren. Als Therapeut greife ich hier nicht ein, damit das System unbeeinflusst die innere Wirklichkeit des Aufstellenden widerspiegeln kann.
In der Einzelarbeit geschieht die Traumaaufstellung mit Symbolen (z.B. Kartons, die mit Genogramm-symbolen beschriftet sind) für die aufgestellten Symptome oder Stellvertreter. Der Klient stellt sich nacheinander auf die Symbole und fühlt sich in die betreffende Position und Rolle ein. Die dabei auftretenden Gefühle, Körperempfindungen, inneren Bilder und Gedanken liefern wertvolle diagnostische Hinweise im Blick auf das aufgestellte System.
In den Traumaaufstellungen kann sich auf diese Weise der Sinn und die Ursache der Symptome zeigen. Manchmal hält der Überlebensanteil hartnäckig an seiner Strategie fest. Im günstigen Fall kann sich die aufstellende Person ihrem Traumaanteil nähern und sich von seinem Schicksal berühren lassen. Dies kann klärend, erleichternd und heilsam wirken und kann nach und nach die durch das Trauma entstandene Spaltung aufheben. Die Person wird vollständiger, kommt mehr zu sich selbst. Die verschütteten Quellen der Lebensfreude können wieder fließen.
Thomas Frister hat eine Praxis für Psychotherapie, Supervision und Coaching in Stuttgart. Er ist Gestalttherapeut, Autor und macht Aufstellungen auf dem Hintergrund mehrgenerationaler Psychotraumatologie.
Seit vielen Jahren führt er Seminare und Workshops an verschiedenen Tagungsstätten durch.
Kontakt:
Tel. 0711 8104872
Email: infos@einreden.de
>> www.praxis-frister.de
Wer diese Art von Aufstellungsarbeit kennen lernen möchte:
>> www.praxis-frister.de/aktuelle-angebote.htm
Wüstenreise:
>> www.praxis-frister.de/aktuelle-angebote/2019-11-09-wuestenreise/