Mein spiritueller Alltag – darf er entspannend sein?
Samarpan Ruedi Elsenbruch
Ist es spirituell, sich in die Sonne zu legen und zu entspannen und dabei, wie man früher sagte „den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen“? Oder ist es spiritueller, wertvolle Bücher zu lesen und sich richtig anzustrengen und suchen und suchen? Meditieren bis zum Einschlafen, Mantras singen, bis der Hund jault?
Seminare besuchen, bis der Geldbeutel leer ist? Ich gestehe, dass ich noch immer nicht den zweiten Teil des The-Secret-Films gesehen habe. Neidvoll höre ich von anderen, dass sie ihn schon zigmal gesehen haben. Und doch: Sehe ich bei diesen Menschen etwas, was ich nicht habe? Nicht wirklich! Oder sehe ich es nicht?
Ich bin spirituell gesehen jetzt total verunsichert.
Und doch lebe ich ein Leben, welches mich voll erfüllt. Und es erfüllen sich Dinge und Situationen, obwohl ich sie nicht bewusst erschaffen wollte. Habe ich etwas falsch durch Unterlassen gemacht? Oder ist da vielleicht so jemand wie „Gott“ im Spiel?
Ist Gott ein Stümper?
Neulich im Seminar: Da bestätigt ein Teilnehmer, dass alles eine göttliche Schöpfung ist und alles von Gott genau so gewollt ist, wie es ist. Wie könnte es auch anders sein?! Aber er hadert trotzdem mit sich und speziell mit seiner Lebenssituation! Ja, ist Gott vielleicht doch nur ein Stümper? Alles hat er wohlgestaltet – nur bei ihm sind ihm ein paar entscheidende Fehler unterlaufen! Na ja, in 6 Tagen die Welt zu erschaffen, hat ihn wahrscheinlich für Jahrtausende erschöpft. Wo ist im Leben der RESET-Knopf? Es gibt ihn nicht (Gott sei Dank dafür!).
Erleuchtungsort WC
"Es ist unmöglich, aus der Liebe des Seins zu fallen. Diese Gewissheit lässt uns entspannen und das Leben feiern." Dieser Satz von Gerd Bodhi Ziegler aus den Leitgedanken zum BODHI-Training hängt an der Wand direkt gegenüber dem WC und ich sehe ihn täglich (sogar mehrfach täglich). Dabei kann ich so richtig entspannen…
(Samarpan)
