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Rede über das Buch „Evolution des Verstandes“ von Dr. Vijai S. Shankar zur Buchpräsentation in Denekamp, Niederlande, am 23.1.2010
Marcus Stegmaier
Liebe Freunde der Weisheit,

ich bin dankbar, dass mir das Leben die Gelegenheit bietet, nun dieses wundervolle Buch „Evolution des Verstandes“ vorzustellen.

Als ich im Oktober letzten Jahres die Gelegenheit und Freude hatte, Dr. Shankar über dieses Buch zu interviewen, wurde ich um eine Übersetzung ins Deutsche und eine Rede bei der Buchpräsentation gebeten.

Weisheit von Wissen zu unterscheiden, ist von höchster Wichtigkeit. Wissen stärkt die Überzeugung, dass Wissen real ist, Weisheit hingegen offenbart die illusionäre Natur von Wissen.
            
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Gerade habe ich euch als „Freunde der Weisheit“ begrüßt. Ein „Freund der Weisheit“  ist eigentlich ein Philosoph, jedenfalls nach der ursprünglichen Bedeutung des Wortes „Philosoph“.

Wir treffen uns hier, um den Worten Dr. Shankars zuzuhören, und zwar nicht in der Absicht, weiteres Wissen anzuhäufen, selbst wenn die Institution, von der diese Buchpräsentation veranstaltet wird, den Namen „Akademie für Absolutes Verständnis“ trägt. Daher könnte man uns sicher als „Freude der Weisheit“ betrachten. Doch könnte man uns nun als das betrachten, was man im Allgemeinen unter dem Wort „Philosoph“ versteht?

Im Unterschied zur Akademie für Absolutes Verständnis vermitteln Akademien im Allgemeinen Wissen und es gibt auch Akademien für Philosophen. Ich selbst habe für ein Jahr an einer deutschen Universität das Fach Philosophie belegt. Wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich sicherlich befolgt, wozu mich ein großes Plakat im Seminarraum der Tübinger Philosophen aufforderte: „Schneller denken!“

Allerdings denke ich heute nicht etwa schneller - ganz im Gegenteil  - sogar eher langsamer und zeitweise überhaupt nicht. Man könnte sagen, dass dies meiner Lebensqualität zuträglich ist und nicht etwa, wie vielleicht meine ehemaligen Philosophie-Professoren oder Kommilitonen denken könnten, einen Nachteil darstellt.

Diese konstante, von so genannten äußeren Umständen unabhängige Zufriedenheit im Leben führe ich auf das Vertrauen zurück, dass es nicht das Denken ist, was das Leben steuert, sondern das Leben, was die Gedanken steuert, wie Dr. Shankar in seinen Büchern und Vorträgen immer wieder versichert.

Was ist nun der Unterschied zwischen einem Philosophen und einem wahren „Freund der Weisheit“? Die Philosophie sucht Antworten auf die grundlegenden Fragen des Menschen: „Hat Gott die Welt erschaffen?“ „Warum gibt es das Böse?“ „Trägt der Mensch Verantwortung für sein Handeln oder hat er überhaupt keinen freien Willen?“

Da der Mensch im Allgemeinen von der Idee überzeugt ist, sich durch einen freien Willen auszuzeichnen, erschuf das Leben für den Menschen die „Ethik“, um richtiges und falsches Verhalten zu definieren und zu diskutieren. Dies führt zur Ansammlung von Wissen, was ja oft das Ergebnis des Philosophierens ist.

Viele Antworten wurden im Laufe der Philosophiegeschichte auf diese Fragen gegeben, ihre Realität wurde jedoch selten in Frage gestellt, ebensowenig wie die Realität der Vorstellungen von „gut und böse“, „richtig und falsch“.

Der Sprachphilosoph Ludwig Wittgenstein betrachtete alle philosophischen Fragen als sprachliche Probleme und gelangte damit bis an die Grenzen der Sprache. Er schrieb: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“

Diese Erkenntnis Wittgensteins ist sicherlich bemerkenswert. Während er mit Worten und mit der Sprache kämpfte, entging ihm allerdings, dass alle Worte eine Illusion sind und die Wahrheit, die er innerhalb der Sprache suchte, einfach jenseits dieser Grenzen liegt.

Die Grenzen der Sprache und damit der eigenen Welt überschreitet nur derjenige, den die Liebe zur Weisheit dazu führt, die Sprache hinter sich zu lassen, indem er erkennt, was sie wirklich ist: Sprache ist eine Manifestation aus Tönen, die auf mysteriöse Weise im menschlichen Verstand als Worte mit Bedeutungen in Erscheinung treten und eine illusionäre Welt erscheinen lassen.

Wie es dazu gekommen ist, beschreibt Dr. Shankar in seinem neuesten Buch „Evolution des Verstandes“ auf detaillierte Weise. Er beschreibt die Welt, den Menschen, den Verstand und auch Gott, nicht als Realität, sondern als Illusion. Dies stellt keine weitere Ansammlung von Wissen dar, sondern bedeutet das Ende des Wissens und das ist Weisheit.

Das Buch erläutert, wie es im Laufe seiner Evolution zur Verstrickung des menschlichen Verstandes in seiner eigenen Illusion gekommen ist und wie der Mensch dazu veranlasst wurde, sich selbst fälschlicherweise für den Handelnden, den Sprechenden und den Denkenden zu halten, obwohl dies gar nicht der Fall ist.

Diesen Weg als Leser nachzuvollziehen, wenn es einem geschieht, kann zu der Erkenntnis führen, dass alles, was der Mensch denkt, illusionär ist. Damit verschwinden alle Antworten auf philosophische Fragen, denn sie offenbaren sich als schlichtes Wissen, das nichts mit dem Leben zu tun hat. Und mit dem Verschwinden der Antworten beginnt sich auch die scheinbare Realität der Fragen zu verflüchtigen.

Dr. Shankar beantwortet all diese philosophischen Fragen als wahrer Freund der Weisheit: Ohne wirklich Antworten zu geben, zaubert er, wie es ein Magier mit den Kaninchen aus seinem Hut vollbringt, die unentwegt im menschlichen Verstand erscheinenden Fragen zurück an ihren Ursprungsort, wo sie herkommen: ins Nichts.

Auf diese Weise offenbart sich dem Leser dieses bemerkenswerten Buches „Evolution des Verstandes“ das Mysterium des Lebens und das führt ihn aus dem Labyrinth des Verstandes, das er bisher für das wahre Leben gehalten hat.

Immer wieder verweist das Buch „Evolution des Verstandes“ auf die Tatsache, dass die Welt, der Mensch und der Verstand - jegliches Wissen also - illusionär sind, und der Mensch daher unmöglich der Handelnde sein kann. Es ist also kein Wissen, sondern Weisheit, was in diesem kraftvollen Buch präsentiert wird.

Ich danke Dr. Shankar und ich danke euch, meine lieben Freunde der Weisheit.


Marcus Stegmaier, M.A., Januar 2010
 
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