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Unsere Buch-Empfehlung


Schwierig – aber nicht unlösbar
Warum es ums Ganze geht: Neues Denken für eine Welt im Umbruch
Buch von Hans-Peter Dürr

gelesen von Anja Deppe

Dieses Buch von Hans-Peter Dürr hat mich nun über ein Jahr begleitet, bis ich die Rezension geschrieben habe. Ich habe mir Notizen gemacht, wollte alles erfassen, was das Buch ausmacht, und bin immer wieder gescheitert.

Angefangen habe ich in der Wartezeit beim Tierarzt. Trotz der Sorge um unseren Hund fesselte mich schon der Anfang, der stark autobiographisch ist und von einer Kindheit und Jugend erzählt, die von Bildung (des Verstandes und des Herzens) einerseits und vom Krieg andererseits geprägt war. Aus dieser Prägung entstand eine große Leidenschaft für die Wissenschaft und gleichzeitig für den Frieden – besonders eindrucksvoll war für mich die Schilderung der Begegnung und der Diskussionen Dürrs mit Edward Teller, dem „Vater der Atombombe“ – eine geschichtliche Lektion über gute Absichten und deren üblen Folgen.

Als unser Hund aus der Narkose aufgewacht war, musste ich meine Lektüre unterbrechen, und las zu Hause weiter. Ich las das Buch zu Ende und war zutiefst beeindruckt. Nun machte ich mir noch mehr Notizen für diese Rezension, bis ich fast selbst ein Buch zusammenhatte. Nein, dachte ich, ich will’s ja nicht nacherzählen, sondern zum Selber-Lesen animieren. Also fing ich nochmal von vorn an.

Wieder las ich von Krieg, Wiederaufbau, Frieden, von einer Welt, in der Wissenschaft vereinbar ist mit Spiritualität – Hans-Peter Dürr schlägt den Bogen von der Quantenphysik zum Leben als solchem, denn über die kleinsten Effekte der Quantenmechanik ist alles mit allem verbunden, alles ist eins und untrennbar.

Nun hatte ich das Buch zum zweiten Mal gelesen und wieder viel Neues entdeckt. So viel, dass ich wieder nicht wusste, wie ich die Faszination dieses Buches vermitteln sollte, ohne einfach ins Nacherzählen zu geraten.

Also legte ich es erst mal frustriert weg. Ich fand einfach keinen Weg. Wir kauften ein Haus, krempelten es komplett um, zogen mit all unseren Tieren um – und mit dem Buch. Noch längst sind nicht alle Umzugskisten ausgepackt, und gerade heute suchte ich verzweifelt nach einer Hose. Nicht eine spezielle Hose, einfach irgendeine, die keine Farbspritzer hat und nicht über den Knien abgesäbelt ist, eine ganz normale Hose halt. Und da lag es wieder, dieser Stein des Anstoßes, dieses Gedankengebilde, dieses BUCH. Und da ich es vorgestern endlich geschafft habe, mich ins Internet einzuklinken, beschloss ich, nun endlich einfach loszulegen, diese Rezension zu schreiben und wegzumailen – im Wissen, dass ich dem Buch ganz sicher nicht gerecht werden konnte, aber dass vielleicht ein kleines bisschen von der Faszination und der Begeisterung mitschwingt, die es bei mir erweckt hat.

Hans-Peter Dürr beschreibt eine Welt, die im Umbruch ist, deren Zerstörung durch uns Menschen fast nicht mehr aufzuhalten ist: fast! Die Erde, das Leben, die Natur, das alles ist jeden Versuch wert, die Konsequenzen der „Zivilisation“ aufzuhalten bzw. umzukehren, wie den Treibhauseffekt, das Artensterben, die auf reines Gewinnstreben gerichtete Ausbeutung der fossilen Energiequellen wie auch der Atomenergie, den respektlosen Umgang mit unseren Mitlebewesen. Wer wie Hans-Peter Dürr begreift, dass alles mit allem zusammenhängt und nichts ohne Konsequenz bleibt, im Guten wie im Schlechten, der weiß, die Aufgabe ist schwierig, aber nicht unlösbar – wie die Aufgabe, eine Rezension über dieses Buch zu schreiben.


 
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Warum es ums Ganze geht: Neues Denken für eine Welt im Umbruch
Buch von: Hans-Peter Dürr
Verlag: oekom verlag
Preis: 19,90 €
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