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Unsere Buch-Empfehlung


Heilung aus dem Mittelalter...
Bewährte und approbierte sympathetische und natürliche ÄGYPTISCHE GEHEIMNISSE für Menschen und Vieh,
Buch von Albertus Magnus

gelesen von Monika Herz

In meiner Kindheit spielten traditionelle „Abbeter“ oder „Gesundbeter“ noch eine wichtige Rolle. Meine Eltern stammen beide von Bauernhöfen und wenn im Stall Probleme auftraten, weil etwa eine Kuh plötzlich aufhörte, Milch zu geben, oder wenn ein Kalb nicht trinken wollte, dann holte man zuerst den Abbeter, bevor man den teuren Tierarzt zu Rate zog. So weit ich mich erinnere, waren diese Gebetsheilungen oft von Erfolg gekrönt und man wandte sich in der Familie nicht nur wegen der Tiere an den Abbeter, sondern auch mit den eigenen gesundheitlichen und sozialen Problemen. In gewisser Weise erfüllte der Abbeter die Funktion eines Vertrauten, eines Psychologen und eines Arztes.

Ich erinnere mich, dass mit Hilfe von Gesundbetern in der Familie Herzerkrankungen gelindert wurden, offene Wunden schnell und gut heilten, Fieber gesenkt wurde, eine schwere, lebensgefährliche Lungenentzündung ausheilte und soziale Beziehungen verbessert wurden.

Der Abbeter war für mich eine absolut faszinierende Erscheinung, und als er nach einer Nachfolge Ausschau hielt, wurde ich von ihm „in der Kunst“ ausgebildet. Die Ausbildung selbst war sehr umfassend und basierte vor allem darauf, die Hinweise und Anwendungen und die traditionellen Gebete zu lernen, zu behalten und immer und immer wieder zu üben, ohne sich von anfänglichen Schwierigkeiten und geringen Erfolgsquoten abhalten zu lassen.

Der Abbeter erzählte mir, dass in der „Hitlerzeit“ das Abbeten verboten wurde, sofern man nicht Arzt oder Heilpraktiker war, und dass das Buch, in dem hunderte von Gebeten gesammelt waren, verboten wurde. Es hätte Hausdurchsuchungen gegeben und wenn so ein Buch gefunden wurde, wurde es konfisziert, damit es der Bücherverbrennung zugeführt werden konnte.

Unser Abbeter hatte die Umschlagseite gerettet, auf der der Verlag genannt wurde und suchte Zeit seines Lebens nach einer Neuauflage oder einem alten Exemplar. Er erzählte mir, dass in dem Buch Anwendungen und Gebete für jegliches Leiden aufgeführt sei, dass aber nicht alles gut gewesen sei, dass auch „schwarze Magie“ sich darunter befunden hätte und dass dieses Buch deshalb mit größter Vorsicht zu genießen sei.

Mit dem Nachlass erhielt ich die erwähnte Umschlagseite mit dem etwas obskur anmutenden Titel:

„Bewährte und approbierte sympathetische und natürliche ÄGYPTISCHE GEHEIMNISSE für Menschen und Vieh, Städter und Landleute von Albertus Magnus“

Albertus Magnus (1200 bis 1280) war wegbereitend für die Verbreitung des christlichen Aristotelismus des hohen Mittelalters gewesen. Er studierte an verschiedenen dominikanischen Klosterschulen und war der Lehrer von Thomas von Aquin. Im Jahr 1622 wurde er selig und am 16. Dezember 1931 von Papst Pius XI. heilig gesprochen und zum Kirchenlehrer erklärt. Im Jahr 1941 erklärte ihn Papst Pius XII zum Schutzpatron der Naturwissenschaftler. Im Versuch, das naturphilosophische Denken des Aristoteles mit dem christlichen Glauben zu vereinbaren, arbeitete er das gesamte Wissen seiner Zeit aus Theologie, Philosophie, Medizin und Naturwissenschaften durch, ohne es jedoch in einer Systematik geschlossen darzustellen; das schaffte erst sein Schüler Thomas von Aquin.

Es ranken sich zahlreiche Legenden um seine Person. Seine Gelehrsamkeit und seine Beschäftigung mit Magie führte dazu, dass ihm im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts eine Menge magischer und alchemistischer Traktate zugeschrieben wurde, so wohl auch das Buch der „Ägyptischen Geheimnisse“. Ob Albertus Magnus der tatsächliche Verfasser der „Ägyptischen Geheimnisse“ ist, ist umstritten und wird von Historikern verneint.

Vor der Neuauflage des Bohmeier- Verlages waren die „Ägyptischen Geheimnisse“ nur mit Glück in Antiquariaten (für viel Geld) zu erwerben. Da ich in den vergangenen Jahren häufig gebeten wurde, über die Kunst des „Abbetens“ in Vorträgen und Seminaren zu berichten, habe ich mich nun auch mit einer der Quellen meines Lehrers befasst – und muss gleich zu Beginn bestätigen: Beim Lesen dieses Buches bitte unbedingt den gesunden Menschenverstand einschalten und lieber nicht alles glauben, was drinsteht!

Dass abgeschabte Fingernägel eine bewährte Medizin bei Blähungen sein können oder dass Glockenschmalz (das Schmalz, mit dem Kirchenglocken eingerieben werden) bei Schwerhörigkeit hilfreich sein soll – ich weiß nicht.

Richtig gefährlich wird es allerdings, wenn in dem Buch beschrieben wird, woran man eine Hexe erkennt und wie man sie innerhalb weniger Minuten durch Magie tötet. Man stelle sich vor, was es für das soziale Gefüge einer Dorfgemeinschaft bedeutet, wenn eine Frau als Hexe identifiziert wird, weil sie zufällig die Nachbarin darum gebeten hat, ein paar Eier zu leihen, was unter Nachbarn vor allem in bäuerlichen Gegenden durchaus an der Tagesordnung war.

Andrerseits konnte ich etliche Gebete wieder finden, die mir unser Abbeter in einem kleinen Ritual übertragen hat, die sehr schön sind, die bei genauer Betrachtung starkes heilsames Potential entfalten und die tatsächlich über Generationen erprobt und bewährt sind, die Schmerzen lindern und Krankheiten heilen helfen.

Die Ausübung der Kunst der Gebetsheilung ist seit dem Jahr 2004 auf Grund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichtes wieder erlaubt, nachdem der Dachverband für Geistiges Heilen in einem umfangreichen und langwierigen Verfahren für das Recht der freien Berufsausübung eingetreten ist. Es sind einige – durchaus sinnvolle – Auflagen an dieses Recht gebunden, wie etwa, dass man als Heiler keine Heilungsversprechen abgibt oder dass man darauf hinweist, dass man die ärztliche Behandlung nicht ersetzen kann sondern begleitet.

Die Neu-Auflage der „Ägyptischen Geheimnisse“ ist eine interessante Quelle für all jene, die sich für traditionelle europäische Heilkunst und Magie interessieren. Für mich persönlich erneuert es den Respekt vor „meinem“ Abbeter, weil ich nun nachvollziehen kann, in welcher Weise er klug differenziert hat zwischen Sinn und Unsinn, zwischen brauchbar für das Wohl der Hilfesuchenden und schädlichem Unruhestiften.
 
Wenn man sich selbst in der Ausübung der Kunst der Gebetsheilung üben will, kann das Buch meiner Meinung nach eine gewisse Ausbildung und persönliche Anleitung nicht ersetzen.
 
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Bewährte und approbierte sympathetische und natürliche ÄGYPTISCHE GEHEIMNISSE für Menschen und Vieh,
Buch von: Albertus Magnus
Verlag: Bohmeier Verlag
Preis: 19,95 €
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