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Unsere Buch-Empfehlung


Vom achtsamen Umgang mit unseren Gefühlen
Umarme Deine Wut
Buch von Thich Nhat Hanh

gelesen von Birgit Kratz

Das Leben bringt uns immer wieder in Situationen, in denen plötzlich solche Gefühle wie Hass, Wut, Ärger... in uns aufsteigen, ohne dass wir das eigentlich wollen. Oft reagieren wir in diesen Situationen völlig unangemessen, und das macht uns selbst am meisten zu schaffen. Welche Ratschläge hat Buddha vor 2500 seinen Anhängern diesbezüglich gegeben? Können uns seine Lehren in der heutigen Zeit hilfreich sein? Der vietnamesische Zen-Meister Thich Nhat Hanh übersetzt in diesem Buch die überlieferten Worte Buddhas in eine Sprache, die Menschen von heute leicht nachvollziehen können. Er zeigt uns einen Weg, wie wir mit all unseren Gefühlen achtsam umgehen und damit unseren inneren Frieden finden und ein glückliches Leben führen können.

Bezugspunkt der Betrachtungen und Herz des Buches ist das Sutra der Vier Verankerungen der Achtsamkeit. Dieses Sutra ist eine Lehrrede Buddhas, die er vor 2500 Jahren seinen Mönchen und Nonnen gehalten hat und deren Worte über diese lange Zeit bis in unsere Tage überliefert wurden.  Mit diesem Sutra hat uns Buddha die Unterweisung in die Praxis der Meditation gegeben, die unsere Achtsamkeit in Bezug auf die Vorgänge in unserem Körper, unseren Gefühlen, unserem Geist und den Objekten unseres Geistes schult.

So stellt der Autor uns auch zunächst eine Version des Sutras selbst vor, so wie es als Sathipatthana Sutta als Sutra Nr. 10 in der Schrift Majjhima Nikaya wiedergegeben ist. In einem kurzen Abriss zur Geschichte des Textes erfahren wir mehr über die Wege, auf denen dieses Sutra bis in unsere Tage überliefert wurde.  Der Autor verweist auch auf zwei weitere Versionen dieses Sutras, deren Wortlaut am Ende des Buches nachzulesen ist.  Anschließend gibt er in wenigen Worten eine Zusammenfassung des recht umfangreichen Sutras wieder und erläutert uns den (in der deutschen Sprache etwas ungewohnt klingenden) Namen dieses Sutras.

In dem Kapitel "Übungsmethoden" betrachtet der Zen-Meister den Wert der Achtsamkeit zur Verwirklichung von Freude und Glück in unserem täglichen Leben. Mit einfachen Worten macht er uns verständlich, wie der achtsame Umgang mit unseren Gefühlen uns hilft, uns und andere besser zu verstehen und aus diesem Verständnis heraus das Leiden, das uns quält, allmählich aufzulösen. Aus seinen Worten wird klar, dass die Worte Buddhas nicht nur für Möchen und Nonnen seiner Zeit, sondern genauso auch für uns in unserem täglichen Alltag von größtem Wert und gleichzeitig sehr praktikabel sind.

Und nun beginnt der Autor und Zen-Meister, die einzelnen Übungen des Sutras für uns mit leicht verständlichen Worten zu kommentieren und zu erläutern. Jetzt bleibt das Sutra nicht länger abstrakt - die Worte des Meisters füllen es mit Leben. Bereits beim Lesen des Buches stellt sich ein tiefes Verstehen der Zusammenhänge ein. Man ist wirklich inspiriert, seinen Körper, seine Gefühle, seinen Geist und die Dinge, mit denen der Geist sich befasst, mit größerer Aufmerksamkeit wahrzunehmen. Nun kann man selbst überprüfen, ob es wirklich stimmt, dass die Achtsamkeit uns gelassener und glücklicher macht.

Beispiele von Situationen, mit denen wir täglich konfrontiert sind, illustrieren sehr lebendig das Gesagte. Man fühlt sich als Leser verstanden und versteht damit die Worte des Meisters noch besser. Der Autor gibt sehr praktische Tipps und Hinweise für unsere eigene Praxis der Achtsamkeit in der Meditation wie im täglichen Leben. Es ist offensichtlich, dass es nicht der Abgeschiedenheit eines Klosters bedarf, um Buddhas Weisheit in das eigenen Leben einfließen lassen zu können.

Die Worte des Meisters haben einen wirklich guten Bezug zu dem, was der durchschnittliche Mensch in seinem Alltag erfährt. Folgt man den Worten des Meisters, stellt sich ein Verständnis dafür ein, wie es kommt, dass man in bestimmten Situationen so seltsam reagiert und sein Verhalten nicht wirklich unter Kontrolle hat. Mit diesem Verständnis schwindet allmählich die Angst vor solchen Situationen und man lernt, selbst den eigenen Verhaltensweisen liebevolle Aufmerksamkeit zu schenken und tiefer und immer tiefer zu schauen. Mit dem Mitgefühl, dass sich für mich selbst einstellt, wächst automatisch auch das Mitgefühl für meinen Gegenüber und ich sehe ihn in einem neuen Licht. In dieser Hinsicht berühren mich die Ausführungen des vietnamesischen Zen-Meisters sehr tief.

In dem folgenden Kapitel: "Leitfaden für die Achtsamkeitspraxis" zeigt der Autor, dass die Übung der Achtsamkeit den Übenden letztendlich zu Befreiung führt, wobei dem Körper und den Vorgängen im Körper gewaltfrei und konfliktlos begegnet wird. Das ist für ihn auch wichtig in der stillen Meditation: Der Zen-Meister weist ausdrücklich darauf hin, dass der Körper durch Schmerzen dem Übenden signalisiert, dass die Sitz-Haltung nicht mehr ganz optimal ist und dass eine achtsame Veränderung der Körperhaltung in Richtung mehr Bequemlichkeit die Meditation keineswegs stört! Hier bezieht der Meister eindeutig eine andere Position als einige Zen-Schulen, die Wert darauf legen, den Körper "in seiner Gewalt" zu halten und auf jeden Fall die Sitzhaltung beizubehalten, auch wenn die Schmerzen unerträglich werden. Seine Ausführungen beziehen sich wieder auf überlieferte Texte und der Autor zeigt, dass Buddha selbst die Erfahrung gemacht hatte, dass Gewalt gegen seinen Körper ihn nicht zum Ziel der Erleuchtung führen konnte, und dass er für sich selbst diese Praxis der gewaltsamen Kontrolle des Körpers verwarf und seinen Schülern gar nicht empfahl.

Das Buch schließt mit der Wiedergabe der beiden anderen überlieferten Versionen des Sutras.

Für mich persönlich ist dieses Buch wertvoll, da es mir einerseits Einblick in die Lehren des Buddha gewährt und mir  andererseits sehr praktische Tipps für den Umgang mit meinen eigenen Gefühlen und für meine Meditationspraxis gibt.

Rezensentin: >> Birgit Kratz
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Umarme Deine Wut
Buch von: Thich Nhat Hanh
Verlag: Theseus Verlag
Preis: 14,95 €
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