„Du selbst bist die Veränderung, die du dir von der Welt erwünscht“
Mahatma Gandhi
Wir alle haben es in der Zeitung gelesen. Der finnische Nokia-Konzern hat die Schließung des Bochumer Handy-Werkes beschlossen. Begründung: zu hohe Personalkosten. 2300 Mitarbeiter werden in die Arbeitslosigkeit entlassen. So etwas nennt man in den Chefetagen „Entlassungsproduktivität“. Prompt legt die Nokia Aktie um 12 Prozent zu. Die Produktion wird aus Kostenvorteilen nach Rumänien verlegt.
Da nutzt es wenig, wenn man zum Boykott aufruft. Oder wenn der SPD-Fraktionsvorsitzende Struck sich demonstrativ ein „politisch korrektes“ Mobil-Telefon anschafft.
Offiziell heißt es zwar in der Nokia-Konzern-Philosophie: „Der Mensch steht im Mittelpunkt des Unternehmens“. Fakt ist jedoch, dass der Shareholder-Value im Mittelpunkt steht, der Wert der Aktie. Stimmt der, dann stimmen auch die Gehälter von Manager und Vorstand. Und die übersteigen mitunter die des kleinen Mitarbeiters um das hundertfache!
Nun müssen wir nicht meinen, Nokia wäre ein Einzelfall. Diese „Umstrukturierungen“ gehören zur gängigen „Anpassungsstrategie“ der meisten Konzerne. Wir erinnern nur an Siemens, Otis, AEG oder Opel, um nur einige wenige zu nennen. Trotz satter Gewinne sind der Profitmaximierung keine (ethischen) Grenzen gesetzt.
Nun müssen wir auch nicht meinen, die graue Eminenz da oben wäre extrem gierig.
Nein, sie repräsentiert nur die Mentalität des noch vorherrschenden Paradigmas. Der kleine Mitarbeiter, ist zwar über „die da oben“ erbost. Wäre er jedoch selbst da oben, er würde sich nicht anders verhalten. Der Mensch ist nun einmal auf der gegenwärtigen Bewusstseinsstufe ein Mangelwesen und ein zivilisierter Ausbeuter. Und unser neoliberales Wirtschaftssystem bietet wenigen Privilegierten die Möglichkeit, ihren Mangel schamlos zu überkompensieren. Aber glücklich sind sie dabei nicht. Wirkliche Erfüllung ist woanders angesiedelt. Wir finden sie in uns. Und in dem Maße wie wir sie in uns erschließen, findet auch das Äußere seinen angemessen Stellenwert. Da sind wir bei dem sich anbahnenden neuen Paradigma. Die neuen Strukturen sind dem erweiterten Bewusstsein eingeschrieben.
Die gegenwärtigen Strukturen liegen dem neoliberalen Wirtschaftssystem zugrunde . Es beruht auf der Theorie des schottischen Volkswirtschaftlers Adam Smith (1723-1790). Er sah im Selbstinteresse des Menschen das Ordnungsprinzip der wirtschaftlichen Vorgänge. Auf der Grundlage dieses Prinzips stelle sich dann im freien Wettbewerb ein Gleichgewicht zwischen Produktion, Verbrauch, Lohn und Preis ein. Indem der Erwerbstätige sein eigenes Interesse verfolgt, fördere er wie von einer „unsichtbaren Hand“ geleitet das kollektive Interesse.
Leider kann jedoch der Griff der „unsichtbaren Hand“ durch die Krallen einiger weniger, wie wir gesehen haben, zum Würgegriff wwerden. Es fehlen die Zügel einer „strukturellen Nichtausbeutungsfähigkeit“ (darüber in der nächsten Kolumne). Langfristig jedoch steht ein Paradigmenwechsel an. Ein spirituell erweitertes Bewusstsein wird eine „unsichtbare Hand“ auf höherem Niveau entstehen lassen. Die neue Hand harmonisiert nicht nur die wirtschaftlichen Vorgänge, sondern sie umarmt auch den „Konkurrenten“ in Solidarität und Liebe. Miteinander teilen und kooperieren wird zum Standard, gemeinsames Wachstum zur übergreifenden Motivation.
Diese Werte erwachsen von innen durch spirituelle Bewusstseinserweiterung, z.B. durch Meditation. Wir fangen bei uns selbst an.